Persönlichkeit Kind

 

Jedes Kind hat eine eigene Persönlichkeit! Diese ist bereits bei der Geburt vorhanden.

Wenn das Kind mit sechs Jahren in den Hort kommt, haben viele Einflüsse auf diese Persönlichkeit eingewirkt. Wie diese Ereignisse, Taten, Worte, Gefühle das Kind prägten erfahren wir im täglichen Umgang mit den kleinen Menschen.

 

 

Gerade diese Persönlichkeiten sind es, die unsere Arbeit so interessant aber manchmal auch sehr schwierig machen. Gemeinsam sollten wir versuchen für die unterschiedlichsten "Problemkinder" eine für das betreffende Kind und die Gruppe angenehme Lösung zu finden.

 

 

Wer Tipps für eine besondere Problematik, ausprobiert und für gut empfunden hat, kann uns dies gerne mitteilen. Wir werden dies gerne veröffentlichen. Natürlich gibt es keine Patentlösung, aber umso mehr Möglichkeiten man zum Auspobieren hat....

 

 

Wie bekommt man ein unruhiges Kind dazu, einer Aktivität zu folgen und den Ablauf nicht zu behindern?

Wir alle kennen es aus der Praxis: alle Kinder sitzen im Kreis und blicken erwartungsvoll auf uns,... bis auf N.(x-beliebiger Name einsetzbar!!!)... der hat den Kopf wieder irgendwo. Zuerst einmal lassen und abwarten. Mit der Geschichte beginnen,... zwei Sätze! N...schaukelt und stoßt dabei immer wieder mit der Stuhlkante am Tisch an,... Ich werde unruhig,... die anderen Kinder bitten das Kind aufzuhören. Ich versuche in einem ruhigen Ton N zu bitten ruhiger zu sitzen.....hält genau einen Satz lang. N beginnt ein Lied zu summen und mit dem Fuß zu wackeln..... er steckt die Kinder in seinem näheren Umkreis mit seiner Unruhe an. Die Konzentration der anderen beginnt auch zu weichen...... 10 Sätze später und einige Aufforderungen nach Beginn der Geschichte schicke ich N. vor den Gruppenraum in die Leseecke, wo er sich beruhigen und sich mit den Büchern beschäftigen soll. N... kommt immer wieder in die Gruppe, um irgendetwas zu fragen (darf ich aufs Klo gehen, stimmt es, dass es tausende Arten von Ameisen gibt, wo legt der Frosch seine Eier,....).

 

Solche oder ähnliche Situationen haben sicher schon einige von uns erlebt.  Leider kann ich hier keine Patentlösung anbieten (wäre auch zu schön!). Aber manche Situationen habe ich durch bestimmte Tricks entschärfen können. Wer jedoch bessere bzw. weitere Vorschläge anzubieten hat, der kann sich gerne auf unserer Forumsseite verewigen, oder eine Mail an mich schicken, damit ich diese Tipps hinzufügen kann.

 

  • Sitzordnung: Es gibt immer wieder Kinder in einer Gruppe, die sich von solchen Kanditaten nicht anstecken lassen! Versucht, das unruhige Kind neben ein solches zu setzen
  • Vor einer Aktivität klar besprechen, wie es sich zu verhalten hat, und welche Folgen eine Missachtung hat.
  • Konsequent sein!
  • Dem Kind bei Bedarf eine Aufgabe zukommen lassen. Oft sind sie durch diese so abgelenkt, dass sie nicht dazu kommen, den Ablauf zu stören.

 

 

 

Natürlich wird die Angelegenheit noch schwieriger, wenn mehrere unruhige Kinder in der Gruppe sind. Dann sollte man sich noch besser überlegen, ob es Sinn macht, eine Aktivität durchzuführen, obwohl man bereits vorher weiß, dass es schwierig werden wird. Man kann auch versuche, die Eigenart der Kinder für eine andere Art der Aktivität zu nutzen.

Deutsch als Fremdsprache?

Ihr bekommt ein Kind in die Institution, die kein Wort Deutsch spricht? Herausforderung oder Last? Herausforderung natürlich!!!

 

Die meisten Kinder lernen Deutsch schneller, als wir eine neue Fremdsprache. Nützt das aus!

 

Ich habe mir Karten mit Gegenständen aus dem Alltag (Schule, Essen, Kleidung, Spielzeug,...) gemacht. Jeden Tag machen wir einige Karten (je nach Kind bis zu 5 Karten). Ich lese dem Kind den Begriff vor, den ich auf die Rückseite der Karten aufgeschrieben habe. Das Kind soll den Begriff nachsprechen. Es hat sich bewährt, dass das Kind mir die Karten gibt, die es lernen möchte. Für die Karten habe ich einfach Obst, Gemüse, Getränke, Kleidung usw. aus Prospekten ausgeschnitten. Was ich nicht fand wurde im Internet gesucht. Wenn ihr auf der Rückseite den Namen (bei Bedarf alle Bezeichnungen: Schornstein und Rauchfang) schreibt, kann das Kind sich die Bilder auch alleine ansehen, was laut meiner Erfahrung auch geschieht.

 

Die Karten werden nur als Startset genutzt. Danach ergibt sich die Sprache durch das Spielen und die alltägliche Kommunikation. Auch wenn andere Kinder der selben Sprache in der Gruppe sind, versuche ich das Sprachenlernen selber in die Hand zu nehmen. Auch wird bei mir in der Gruppe nur deutsch gesprochen, da es sich bewährt hat, um nicht eine Gruppenbildung der anderen Art heraufzubeschwören.

 

Zusätzlich sollte beachtet werden, dass ihr mit den Kindern nur kurze Sätze sprechen. Eine deutliche Aussprache und nicht zu schnell sprechen sollten ebenfalls selbstverständlich sein.

 

Kindheit einst und heute

Unsere Kinder haben es leichter als wir? So ein Blödsinn!!!!

 

Sie sind immer unter Beobachtung! Wie oft sind wir am Morgen raus, zu Mittag kurz zum Essen vorbeigeschaut und abends sind wir dann müde, ausgehungert und furchtbar dreckig nach Hause gekommen. Wir waren glücklich! Was können unsere Kinder? Sie dürfen sich nicht schmutzig machen (können das teilweise auch gar nicht! Wie auch, vor dem Computer?!), dürfen nicht alleine mit ihren Freunden raus gehen und sind, wie gesagt immer unter Beobachtung.

Unsere Kinder können nicht streiten! Das übernehmen dann die Eltern der jeweiligen Kinder!

Unsere Kinder sind die Seelenklemptner ihrer Mütter und Väter! Sie werden in Dinge eingeweit, die sie noch gar nicht verkraften können.

Unsere Kinder dürfen ihre Zeit nicht selber einteilen, da sie einen so vollen Terminkalender haben, dass für freies Spiel keine Zeit ist!

Unsere Kinder bekommen schon im Kindergarten einen Leistungsdruck, dem sie kaum gewachsen sind.

 

Können wir nicht versuchen, die Anforderungen an unsere Zukunft sprich: Kind zurückzuschrauben? Aus glücklichen Kindern werden meist glückliche Erwachsene. Was wird aus gestressten, überforderten Kindern?

 

 

Bitte eines Kindes an seine Eltern

1. Verwöhne mich nicht! Ich weiß sehr wohl, daß ich nicht alles bekommen kann, wonach ich frage. Ich will dich nur auf die Probe stellen.

2. Weise mich nicht im Beisein anderer Leute zurecht, wenn es sich vermeiden läßt. Ich werde Deinen Worten viel mehr Beachtung schenken, wenn Du mit mir unter vier Augen sprichst und mich nicht öffentlich blamierst.

3. Sei nicht ängstlich mit mir und schenke meinen kleinen Unpäßlichkeiten nicht zu viel Aufmerksamkeit. Sie verschaffen mir manchmal nur die Zuwendung, die ich brauche.

4. Sei nicht fassungslos, wenn ich Dir sage: Ich hasse dich! Ich hasse nicht Dich, sondern Deine Macht, meine Pläne zu durchkreuzen.

5. Bewahre mich nicht immer vor den Folgen meines Tuns. Ich muß auch mal peinliche Erfahrungen machen.

6. Nörgele nicht. Wenn Du das tust, schütze ich mich, indem ich mich taub stelle.

7. Mache keine raschen Versprechungen. Bedenke, daß ich schrecklich im Stich gelassen fühle, wenn Versprechungen gebrochen werden.

8. Sei nicht inkonsequent! Das macht mich völlig unsicher und läßt mich mein Vertrauen zu Dir verlieren.

9. Unterbrich mich nicht, wenn ich Fragen stelle. Wenn Du das tust, werde ich mich nicht mehr an Dich wenden, sondern werde mir meine Informationen woanders holen.

10. Sag nicht, meine Ängste wären albern! Sie sind erschreckend echt, aber Du kannst mich beruhigen, wenn Du versuchst, sie zu begreifen.

11. Versuche, nicht immer so zu tun, als seist Du perfekt und unfehlbar. Der Schock ist für mich zu groß, wenn ich herausfinde, daß Du es doch nicht bist.

12. Denke nicht, es sei unter Deiner Würde, Dich bei mir zu entschuldigen. Eine ehrliche Entschuldigung erweckt in mir ein überraschendes Gefühl von Zuneigung.

13. Vergiß nicht, ich liebe Experimente! Ich kann ohne sie nicht groß werden. Bitte halt's aus!

14. Vergiß nicht, wie schnell ich aufwachse. Es muß für Dich sehr schwer sein, mit mir Schritt zu halten - aber bitte versuche es!

 

Diesen Text habe ich im Internet gefunden! Ich glaube er braucht keinerlei Erklärung!

Kinder und Trauer

Kinder gehen anders mit Trauer um, als Erwachsene. Ein Kind kann weinen, und im nächsten Moment herzlich bei einer Fernsehserie lachen.

Es muss nicht immer geweint werden. Achtet auf die stille Trauer!

 

Nehmt die Trauer ernst! Dabei ist es egal, ob der Hamster gestorben ist, oder ob das Kind einen Großeltern, oder sogar Elternteil verloren hat.

 

Oft helfen Bilder (Deine Oma ist nun ein Stern am Himmel, und jeden Abend kannst du sie sehen!)

 

Kinder entwickeln in ihrer Trauer meist eine große Angst um die lebenden Angehörigen.

Sie fühlen sich hilflos und haben häufig Schuldgefühle. Dazu kommt oft noch Wut auf Gott und die Welt.

 

Nur die wenigsten Kinder können ihre Gefühle artikulieren. Es bedarf großes Einfühlungsvermögen eurerseits, diese den Kindern zu "entlocken". 

 

Die Kinder schämen sich oft für ihre Gefühle. Sie denken, dass sie nicht so empfinden dürfen.

 

Zeigt ihnen, dass jedes Gefühl erlaubt ist! Gebt ihnen die Möglichkeit sich zurückzuziehen, zu weinen, zu schreien, auf einen Sandsack/Polster zu schlagen, oä

 

Gebt ihnen aber auch die Möglichkeit sich Auszeit von der Trauer zu nehmen (z.B.: wenn zu Hause nur mehr geweint wird).

 

Manche Kinder vermeiden es auch ihre Gefühle zu zeigen, um damit die Erwachsenen zu schützen. Sie sehen, dass die Erwachsenen noch trauriger werden, wenn sie merken, dass es den Kindern schlecht geht.

 

Ein wichtiger Punkt ist auch:

 

lasst die Kinder Abschied nehmen. Natürlich sind für diesen Teil die Angehörigen verantwortlich, aber vielleicht werdet ihr um Rat gefragt. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass eine Verabschiedung oder Trauermesse für die Kinder zwar traurig ist, aber es ist ein Abschluss und auch Beginn der Aufarbeitung. Hat ein Kind jedoch nicht die Möglichkeit sich vom Verstorbenen zu verabschieden, kann auch der Aufarbeitungsprozess nicht wirklich beginnen und es dauert länger, bis das Kind mit dem Todesfall umgehen kann.

 

 

 

 

DER GEBORGTE STERN

 

Es war einmal ein kleiner Stern,

der leuchtete am Himmel gern.

Doch gern wollte er auch mal die Erde erblicken

und ließ sich mit viel Schwung zu den Erdlingen schicken.

Alle waren ganz entzückt.

Die Ankunftsaktion war also geglückt.

Wenig Gramm verteilt auf kleine Länge

oh je, was für eine schwache Menge.

Der kleine Stern war ganz betrübt,

schließlich hatte er sich so bemüht!

Mühe alleine genügte nicht,

das zeigte täglich dann das Licht.

Hilfe kam von allen Seiten, sollten heilen und begleiten.

Aber Sternchen wollte lieber gehen

und an seinem alten Platz am Himmel stehen...

Zurück bleiben die Erdlinge und trauern,

aber gewiss ist,

Leuchtesternchen wird den  Schritt niemals bedauern!

 

(Gedicht aus dem Internet von einer Frühchenseite, aber es lässt sich sehr gut für die Trauerarbeit mit Kindern verwenden) 

 

 

Weitere Hilfsmittel:

 

  • Trauerwand: Kinder können auf tränenförmigen Papierblättern ihre traurigsten Erlebnisse zeichnen oder schreiben.

 

  • Es wird eine Truhe/Beutel aufgestellt und die Kinder können Fragen zum Thema Trauer in den Beutel werfen (anonym für die anderen Kinder/ihr erkennt die Schrift, und könnt so die Ängste der Kinder personifizieren); gemeinsam können die Fragen beantwortet werden.

 

  • Wie kann ich jemanden helfen, der traurig ist? Diskussion mit den Kindern
  • Wie kann ich mir helfen, wenn ich traurig bin?
  • Wo kann ich mir Hilfe holen?

 

 


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© Karin Schürausz